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Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter über Folter, Nils Melzer, hat das Vorgehen der deutschen Polizei bei vergangenen Corona-Protesten angeprangert. Es habe mehrere Fälle von unverhältnismäßiger Gewalt gegen Demonstranten gegeben, die zumindest straf- und disziplinarrechtlich untersucht werden müssten, sagte er am Dienstag der Welt.

So seien Demonstranten häufig ohne jede Notwendigkeit zu Boden geworfen worden und hätten sich dabei teilweise ernste Verletzungen zugezogen. In einem Fall hätten die Beamten einen Mann bewußtlos geschlagen, der bereits blutüberströmt und regungslos am Boden lag. Er soll zuvor versucht haben, einen Polizisten davon abzuhalten, einen anderen Demonstranten zu schlagen.

In einem anderen Fall habe ein Mann friedlich aus dem Grundgesetz vorgelesen und sei danach in aller Ruhe auf sein Fahrrad gestiegen. Ein Polizist sei daraufhin ohne jede Vorwarnung von hinten angerannt gekommen, habe dem Mann ins Genick geschlagen und ihn zu Boden geworfen. Die Bundesregierung habe dies ihm gegenüber damit begründet, der Mann habe mit seiner Rede weitere Demonstrationen provozieren wollen, führte der Schweizer Jurist aus.

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2022/polizeigewalt-melzer/