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TE wertet 40.000 Seiten Wahlprotokolle zur Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl in Berlin aus – mit einem 10-köpfigen Team von jungen Journalisten. Je tiefer wir einsteigen, umso mehr verdichten sich die Fakten: Die Wahl wird wiederholt werden müssen.

Der Aktendschungel zur Wahl in Berlin sieht so aus: Rund 40.000 Seiten Protokolle aus den Wahllokalen liegen insgesamt vor. Jeder der 12 Berliner Bezirke füllt damit je nach Größe zwischen 7 und 13 Aktenordner, in jedem davon sind wiederum die Protokolle von bis zu 50 Wahllokalen. Und für jedes Wahllokal liegt ein einziges nicht-digitalisiertes Heft vor, in dem die Vorgänge des Wahltages am 26.09.2021 detailliert dargelegt werden – handschriftlich.

Es geht hier nicht um die Suche nach der Nadel im Heuhaufen – es geht um ein flächendeckendes Versagen der Wahlleitung und systematischen Ausschluss von Bürgern von ihrem Wahlrecht. Das lässt sich beweisen.

In allen 12 Berliner Bezirken findet sich in fast jedem Wahllokal ein ähnliches Muster: Die Wahlzettel reichen nicht aus – das zeichnet sich meist schon gegen 12:00 Uhr am Wahltag ab. Das Bezirkswahlamt ist dann zunächst für 2 Stunden für den Wahlvorstand im Wahllokal nicht erreichbar. Oft fahren die Wahlhelfer dann selbst los – in einem Fall schickt ein Wahlhelfer seinen Sohn auf dem Fahrrad los. Dieser transportiert dann hunderte Wahlzettel ins Wahllokal. Schließlich kann die Wahl fortgesetzt werden.

Meist fällt dann nach gewisser Zeit auf – es sind die falschen Wahlzettel, die hier angekommen sind. Zig Menschen haben aber bereits gewählt und sind wieder zu Hause – ihre Stimmen sind alle ungültig.

Das Geheimnis der Wahl in Berlin – auf Spurensuche im Aktendschungel