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Die Angst steht den Menschen ins Gesicht geschrieben. Besser gesagt, sie verdeckt das Gesicht in Form der Maske. Die Maske, die andauernde Gefahr symbolisiert, wurde zum Symbol einer psychosozialen Krise. Mit dem neuen Buch „Angst-Gesellschaft“ des Psychoanalytikers Hans-Joachim Maaz finden vierzig Jahre Forschungsarbeit anlässlich der „Panikdemie“ ihren Kulminationspunkt. Die normopathisch-narzisstischen Strukturen, die Maaz in Büchern wie „Der Gefühlsstau“ im System der DDR und „Das falsche Leben“ im System der BRD analysierte, finden in der Corona-Hysterie direkte Anwendung. Unumwunden geht Maaz die Themenfelder „mediale Panikmache“, „Impf-Terror“, „Gesellschaftsspaltung durch 3G/2G“ und „Vergiftung der Beziehungen“ an und lässt dabei keinen Stein auf dem anderen. Ohne die geringsten Beschönigungen werden die psychologischen Mechanismen hinter den jeweiligen (Nicht-)Handlungen in all diesen Themenfeldern analysiert und benannt — beim Einzelnen wie auch im Kollektiv, sowohl bei den Opfern als auch bei den Tätern. Am Ende gibt Maaz zudem konkrete Handlungsempfehlungen, um diesen kollektiven Irrsinn halbwegs unbeschadet zu überstehen.

Die letzten zwei Jahre dürften bei den meisten Menschen den Vorstellungsrahmen des Menschenmöglichen gesprengt haben. Und so muss nun auch Maaz resümieren – beziehungsweise jetzt die Bestätigung erhalten –, dass 70 Jahre der vermeintlichen Demokratisierung wenig bis gar keine Früchte getragen haben: eine Demokratisierung, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf das Außen beschränkt blieb, aber im Inneren der Menschen nie wirklich stattgefunden hat.

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