Tags

, , , , , ,

Rund 2,5 Millionen Corona-Impfdosen hatte der kirgisische Gesundheitsminister für rund 19 Millionen US-Dollar gekauft – obwohl kein Bedarf bestand. Mehr als 240.000 Dosen seien bereits verfallen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Der kirgisische Gesundheitsminister Alimkadyr Beishenaliev ist am 2. Juni festgenommen worden. Das berichtet der arabische Nachrichtensender Al Jazeera. Der 62-jährige Beishenaliev war maßgeblich verantwortlich für die Bewältigung der Corona-Pandemie in dem zentralasiatischen Land. Zu den sieben Anklagepunkten zählen auch Korruption, Bestechung und Amtsmissbrauch.
Insgesamt geht es um einen Wert von 19 Millionen Dollar. Das Geld sei auf Offshore-Konten eingezahlt worden. Mehr als 240.000 Dosen seien bereits ungenutzt verfallen. Beishenaliev streitet alle Vorwürfe ab. Für die plötzliche Entfernung aus dem Ministeramt sprechen machtpolitische Gründe. Präsident Sadyr Dschaparow galt früher als Förderer des Gesundheitsministers, doch offenbar hat der Gesundheitsminister das Vertrauen des Staatschefs verspielt. Kirgisistan hat rund 6,6 Millionen Einwohner, weniger als 23 Prozent haben sich gegen Corona zweimal impfen lassen.

Bereits vor Wochen hatte das deutsche Gesundheitsministerium festgestellt, dass der Absatz von Impfdosen in Drittländer nicht mehr gegeben sei. Dies sei auch ein Grund, warum die Impfdosen, die in Deutschland zu verfallen drohten, nicht mehr an andere Länder vergeben werden könnten. „Das globale Impfstoffangebot übersteigt inzwischen die weltweite Nachfrage“, schrieb die Bundesregierung.

Kirgisistan: Gesundheitsminister wegen zu großer Impfstoffbestellung verhaftet