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Das System der Pflege war schon vor Corona defekt. Doch die Maßnahmen, allen voran die einrichtungsbezogene Impfpflicht, verschlechtern die ohnehin schon prekäre Situation. Immer mehr Fachkräfte scheiden aus ihrem Beruf aus.
Laut dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) fehlen mindestens 35.000 Fachkräfte in der Pflege. Doch diese Zahlen sind von 2021. Alarmierendere Zahlen lieferte der Gesundheitsforscher Michael Simon. Simon berechnete für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung den bundesweiten Bedarf an Pflegepersonal auf Intensivstationen. In deutschen Krankenhäusern gab es demnach 2020 knapp 28.000 Intensivbetten, von denen durchschnittlich rund 21.000 belegt waren. So weit die gute Nachricht.
Nach einer seit 2019 geltenden Verordnung des Bundes, der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung, wären für 21.000 Intensivbetten jedoch 50.800 Vollzeitkräfte erforderlich – deutlich mehr als die vorhandenen 28.000 in Vollzeit. Um die Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung der Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zu erfüllen, bräuchte es sogar 78.200 Vollzeitkräfte, erklärte Simon.
Der Gesundheitsforscher sieht „dringenden Handlungsbedarf“. Unterbesetzung und Arbeitsüberlastung seien „eine Gefahr für die Gesundheit der Patienten und auch für die Gesundheit des Pflegepersonals“.
Personalflucht gefährdet das Gesundheitssystem – Und die Politik schaut zu