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Die Partys der ehemaligen ARD-Chefin Patricia Schlesinger sollen privat gewesen, aber vom RBB bezahlt worden sein. Zeugin dafür ist ausgerechnet die Berliner Polizeichefin Dr. Barbara Slowik – bereits vor diesem Sachverhalt hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
Sie sei zu einer „Einweihung der neuen Wohnung mit Freunden“ eingeladen worden. Auch die Gesprächsinhalte seien rein privater Natur gewesen. Die Polizei versichert: „Hätte sich auch nur ansatzweise abgezeichnet, dass es sich um ein geschäftliches Essen auf Kosten des RBB handelt, hätten Frau Dr. Slowik und ihr Mann die eigenen Kosten getragen.“
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen Schlesinger, ihren Mann Gerhard Spörl sowie den ehemaligen Chef des RBB-Verwaltungsrates, Wolf-Dieter Wolf, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der Welt bestätigt haben soll. Es gehe um den Anfangsverdacht der Untreue und Vorteilsnahme. Als Vorwurf steht im Raum, dass Wolf Schlesinger eine Gehaltserhöhung von 16 Prozent genehmigt und ihrem Mann einen Auftrag als PR-Berater bei der Berliner Messe vermittelt habe.
Wegen diesen und ähnlichen Vorwürfen sowie wegen ihres verschwenderischen Umgangs mit Gebührengeldern musste Schlesinger zuerst als ARD-Vorsitzende zurücktreten. RBB-Intendantin wollte sie bleiben. Die Stelle ist mit über 300.000 Euro im Jahr dotiert. Nach Medienberichten soll sie zudem einen hohen fünfstelligen Bonus erhalten haben. Doch nachdem der Druck aus der ARD stieg, musste Schlesinger auch als RBB-Intendantin aufgeben. Aber sie verlangt weiter Geld: 15.000 Euro Pension im Monat, wie der Business Insider berichtet.
Spekuliert wird auch über eine Abfindung von der ARD von 150.000 bis knapp 300.000 Euro. An diesem Montag tagt der Rundfunkrat in einer Sondersitzung, um zu besprechen, wie es mit dem Sender weitergehen soll.
Luthe: „Wir wissen, dass es sich hier nur um die Spitze des Eisberges handelt, um ein System, das in Berlin seit Jahrzehnten Methode hat und wie Mehltau über unserer Stadt liegt. Wir werden klären müssen, wo noch derartige Hinterzimmerrunden bestehen, deren bloße Existenz das Vertrauen in unabhängige Institutionen zerstört.“
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/schlesinger-skandal-rbb/