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Nach der Attacke auf die Nord-Stream-Pipelines nun der nächste Sabotageakt auf Infrastruktur, die für Deutschland wichtig ist? Am frühen Sonnabendmorgen brach in Norddeutschland der gesamte Bahnverkehr zusammen, weil der digitale Zugfunk ausgefallen war. Ermittlungen wurden aufgenommen.
Wirklich im Bewusstsein der woken Bevölkerung angekommen waren diese Gefahren nie – und auch die politisch Verantwortlichen reagierten in ihrem gefühlten Schlaraffenland eher träge. Erst als vor wenigen Tagen am Boden der Ostsee mehrere Explosionen die derzeit ungenutzten Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 zerstörten, wurde die Anfälligkeit europäischer – und damit auch deutscher – Infrastruktur mit lautem Knall ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Am frühen Sonnabendmorgen dann der nächste Schlag. Unerwartet kam in Norddeutschland der gesamte Zugverkehr zum Erliegen. Vom ICE bis zum regionalen Metronom – nichts ging mehr. Eine „technische Störung“, so lautete die erste Mitteilung der zuständigen Deutsche Bahn AG. Das sagte erst einmal alles und nichts.
Inzwischen hat die Deutsche Bahn mitgeteilt, dass die Ausfälle auf Sabotage an Kabeln zurückzuführen sind. Die zuständigen Sicherheitsbehörden hätten die Ermittlungen aufgenommen.
Unabhängig davon, ob der Staatsschutz nun tatsächlich in alle Richtungen ermittelt – was den Unmut mancher Rebellionsromantiker selbst in Regierungskreisen hervorrufen könnte –, hat die Situation am frühen Samstag einmal mehr die Anfälligkeit der bundesdeutschen Infrastruktur aufgezeigt. Und potenzielle Kriegsgegner wissen spätestens jetzt, dass ein gut geschliffener Seitenschneider völlig ausreicht, um die Deutsche Bahn aus dem Verkehr zu ziehen. Dazu muss man nicht einmal mehr in die Cyber-Tiefen des vernetzten Digitalen eindringen – ein gänzlich traditionell ausgeführter Schnitt an der richtigen Stelle tut’s auch.