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2G hat Deutschland gespalten. Die wenigsten, die daran schuld sind, mussten bisher Verantwortung übernehmen. Dabei wäre eine Aufarbeitung der Hetzjagd auf Ungeimpfte wichtig – auch um künftiges Übel abzuwenden.

Deutschland ist nicht gut durch die Pandemie gekommen. Wirtschaftlich nicht, aber vor allem nicht gesellschaftlich. Am lautesten beklagen die Spaltung diejenigen, die sie durch ihre Attacken herbeigeführt haben. Sie sind wie die Diebe, die nicht ihre Tat bereuen, sondern dass sie erwischt wurden. Außer Krokodilstränen tragen sie wenig zur Aufklärung bei. Für diese gäbe es viele Möglichkeiten: Untersuchungsausschüsse im Bundestag. Selbstkritische Reflexion von Politikern, Experten und Journalisten. Eine ergebnissoffene Analyse in den Medien – allen voran in den öffentlich-rechtlichen. Das alles wird es aber nicht oder bestenfalls kaum geben. Denn dafür fehlt die wichtigste Voraussetzung: die Bereitschaft, sich den eigenen Fehlern zu stellen.

Dreyer, Söder, Montgomery und Konsorten wollen am liebsten, dass ihre Aussetzer still vergessen werden. Deswegen nutzten Ertappte den aberwitzigen Begriff der „Hetzjagd“, als ein liberaler Politiker im Internet an ihre Verfehlungen erinnerte. Der Mantel des Schweigens ist das Kleidungsstück der Stunde. Das ist aber nicht nur unbefriedigend im Sinne der Gerechtigkeit. Die gleiche Besetzung garantiert dafür, dass die gleichen Fehler immer und immer wieder begangen werden, solange ihr Tun nicht reflektiert wird.

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/2-g-corona-spaltung-gesellschaft/