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Die Auslastung der Windparks wird von deren Betreibern wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Die Neue Züricher Zeitung (NZZ) hat die Erträge deutscher Windkraftanlagen mit Hilfe einer Simulation selbst berechnet und in einer interaktiven Karte dargestellt (NZZ: 07.11.22). Das Ergebnis: Große Versprechungen, aber kleine Erträge – die Bilanz ist ernüchternd.
Das Ergebnis ist ernüchternd, denn bei gut einem Viertel aller Anlagen liegt die Auslastung unter 20 Prozent. Damit lässt sich eine Anlage nur über den Strompreis nicht wirtschaftlich betreiben. Die meisten Windkrafträder lohnen sich für ihre Betreiber nur durch die staatliche Förderung. Nur 15 Prozent aller Anlagen haben eine Auslastung von mehr als 30 Prozent. Allerdings stehen 83 Prozent davon in küstennahen Gebieten im windreichen Norden und nur zwei einzelne Windräder in Süddeutschland.
Trotz der gewaltigen Unterschiede an den unterschiedlichen Standorten sollen alle Bundesländer 2 Prozent ihrer Fläche für Windkraftanlagen zur Verfügung stellen. Allerdings finden sich dafür immer weniger Investoren. Insbesondere im Süden, wo die Auslastung am geringsten ist, will kaum einer sein Geld in Windkraftanlagen stecken. So wollte die baden-württembergische Landesregierung innerhalb der laufenden Legislaturperiode 1000 Windräder in Baden-Württemberg bauen lassen. In diesem Jahr wurden jedoch gerade einmal 5 neue Anlagen aufgestellt.