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In meinen Augen ist das Ausscheiden der Nationalmannschaft allzu symbolisch. Haltung steht im Vordergrund statt Leistung, Gratismut ersetzt echten Mut. Mit Überheblichkeit will man andere Länder und Kulturen am deutschen Wesen genesen lassen. Im entscheidenden Moment knickt man dann ein, statt Rückgrat zu zeigen. Moralin und Doppelmoral sind an die Stelle von dem getreten, was früher wesentlich zum Erfolg beitrug: Moral. Gesten sind wichtiger geworden als Taten. Man setzt auf Belehren statt darauf, zu lernen. Überheblichkeit ist an die Stelle von Demut getreten.

Wunschdenken und Haltung sind an die Stelle von Realitätssinn getreten, nur bei der Selbstüberschätzung erreichen wir noch Spitzenleistungen. Wir erleben eine absolute Politisierung statt einer Konzentration auf das Wesentliche. Und die Verantwortlichen denken nicht mal an Rücktritt.

Noch viel besser ist allerdings die Realsatire, die von der ARD in den Tagesthemen gleich nach dem Spiel geliefert wurde. Ich traute meinen Ohren nicht, als man dort eine Umfrage brachte, die man offenbar extra in Auftrag gegeben hatte. Zitat: „Fast jeder zweite Deutsche sagt, hier haben DFB und Nationalmannschaft nicht genügend Haltung gezeigt.“ Gemünzt auf die Geste mit dem Mund-Zuhalten.

Und das direkt nach dem Ausscheiden. Neben anderen Fragen zur „Haltung“. Die Kollegen leben in einer Parallel-Realität des polit-medialen Komplexes. Naiv, wer wie ich dachte, es geht um Fußball.

https://reitschuster.de/post/deutschland-wm-schmach-ein-fanal-fuer-unser-land/