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Nach dem relativ milden Herbst und dem begonnenen Kälteeinbruch diese Woche machen sich Stromhändler in der EU und in Großbritannien auf einen massiven Einbruch der Windenergie ab dem 3. Adventssonntag gefasst. Die fallenden Temperaturen im Dezember haben die Strompreise bereits in die Höhe getrieben. Laut den Wettermodellen droht ein akuter Mangel an Lieferungen aus britischen, deutschen und nordischen Windparks. Dies wird das europäische Verbundnetz auf die Probe stellen. „Am Sonntag und Montag wird es am schlimmsten sein, mit einigen extremen Stundenpreisen, insbesondere in Großbritannien“, sagte Fabian Ronningen, Analyst bei Rystad Energy AS (Bloomberg: 08.12.22).
Wettermodelle sagen wenig Wind ab 3. Advent voraus
Der britische Strom für Freitag wurde bereits am Donnerstagmorgen in der Auktion mit 438,13 Euro pro Megawattstunde versteigert. Das ist der höchste Preis seit dem letzten Augusttag. Die Strompreise in den skandinavischen Ländern und Deutschland sind auch die höchsten seit Monaten. Die Netzbetreiber haben die Vorbereitungen für den vielleicht schwierigsten Winter, an den man sich erinnern kann, verstärkt. In Frankreich und Großbritannien halten sich einige Haushalte bereit, den Verbrauch zu drosseln. Der britische Netzbetreiber hat mehr als 460 Millionen Euro für die Bereitstellung von Reservekohle bezahlt. Die Behörden in Schweden und Finnland haben darauf hingewiesen, dass es bei Bedarfsspitzen zu Ausfällen kommen kann.