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Medikamente sind knapp in Deutschland, bei Kindern wird der Engpass besonders deutlich. Dass bestimmte Präparate von bestimmten Herstellern zwischenzeitlich nicht zur Verfügung stehen, ist seit Jahren Normalität. Vielleicht reagiert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medikamente (BfArM) deshalb routiniert auf die Situation. In Deutschland sind an die 100.000 Arzneimittel zugelassenS, während der Behörde nach eigenen Angaben rund 300 Meldungen zu Lieferengpässen vorliegen. Sie verweist auf Alternativen. „Ein Lieferengpass“, schreibt das BfArM, „muss nicht gleichzeitig ein Versorgungsengpass sein.“

Viele Eltern sehen das anders, wie ein Bericht von der Basis zeigt. „Sie sind sehr besorgt und reagieren irritiert, wenn es ein gewohntes Präparat gerade nicht gibt“, sagt Steffen Reinholz. Er ist Apotheker und in einer der größten der rund 750 Apotheken Berlins beschäftigt; sie liegt in Wedding, hat drei Filialen. „Wir arbeiten im Moment konstant in einem Notzustand“, sagt Reinholz. Er warnt davor, Praxen und Apotheken zu stürmen und zu hamstern und damit das Problem noch zu vergrößern. „Die Lage ist so ernst wie nie zuvor, aber wir haben noch immer Lösungen.“ Auch wenn das nicht immer einfach ist.

Auf den Portalen der Großhändler herrscht Gedränge, wenn die mehr 18.000 Apotheken des Landes darauf zugreifen. Immer häufiger gehen sie leer aus. „Bei Fieber- und Schmerzmitteln für Kinder ist die Situation besonders schwierig, egal in welcher Darreichungsform, ob nun Saft oder Zäpfchen“, berichtet Reinholz. „Inzwischen beginnen Antibiotika-Säfte knapp zu werden.“ Früher konnte er Ware reservieren für den Zeitpunkt, an dem sie wieder lieferbar ist. Inzwischen gilt oft das Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

https://www.anonymousnews.org/deutschland/apotheker-warnt-medikamente-werden-knapp/