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Die Hühner-Käfige werden größer, Freilauf ist angesagt. Beim Menschen ist es umgekehrt: Deren Bewegungsspielraum soll immer mehr eingeschränkt werden – in Paris, Berlin, Oxford und dann überall. Werden wir bald Hühner für ihren Aktionsradius beneiden?
Am weitesten ist die britische Universitätsstadt Oxford, die in kleine Viertel aufgeteilt wird, die möglichst nicht mehr verlassen werden dürfen. Dazu werden nach einem Beschluss in den kommenden beiden Jahren „Verkehrsfilter“ an allen Straßen und Zugängen zu den jeweiligen Zonen oder Viertel eingerichtet, die Nummernschilder lesen können und automatisch einen Bußgeldbescheid per Post verschicken – außer, man zählt zu den Privilegierten, die ihr jeweiliges Viertel noch verlassen dürfen.
Busse und Taxis können die Verkehrsfilter ungehindert passieren, Menschen dürfen die Stadt nur noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchqueren oder verlassen. In Ausnahmefällen werden Genehmigungen erteilt, etwa für Rettungsdienste, medizinisches Personal und Krankenpfleger. Auch Personen, die häufig im Krankenhaus behandelt werden, dürfen durch die Filter fahren.
Berlin will folgen. Der Berliner Senat hat einen Plan für den klimabewussten Stadtumbau vorgelegt: Es soll weniger Mobilität geben. Die Berliner sollen sich künftig weniger zwischen den Vierteln hin- und herbewegen dürfen, so der „Stadtentwicklungsplan Klima 2.0“. Den hat der Berliner Senat beschlossen und damit einen Vorschlag des Stadtentwicklungssenators Andreas Geisel (SPD) angenommen. Andreas Geisel ist bekannt. Er hat 2021 als Innensenator die Berliner Wahlen organisatorisch so derartig vermasselt und anschließend Manipulationen hingenommen, dass die Wahlen jetzt wiederholt werden müssen. Man sieht, der Mann hat Qualitäten. Politisch stammt er noch aus Zeiten der DDR und SED, insofern hat er größte Erfahrung damit, die Stadt in zwei Hälften zu spalten und den Übergang lebensgefährlich zu gestalten.
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