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Jenseits wohlfeiler Empörungs-Bekundungen: Was sind die Lehren aus der Berliner Krawallnacht zu Silvester? Man hätte auch gern gewusst, ob gerade eine neue staatsfeindliche Kaste entsteht: Migrantische Autonome, für die der deutsche Staat nur ein williges Opfer ist.
Es ist eine dieser hilflosen Ersatzdiskussionen, mit denen das politische Establishment seinen entsetzten Bürgern Sand in die Augen streut. Was hilft denn bitte ein Böllerverbot, wenn sich ein junges, männliches, autonomes Subproletariat nonchalant mit Steinen, Stangen und Feuerlöschern bewaffnet, um auf Polizisten und Feuerwehrleute loszugehen?
Franziska Giffey kündigt „Konsequenzen“ an. Welche? Eine Ausweitung der Böllerverbotszonen in der Stadt, sagt sie. Interessant ist, was die Regierende Bürgermeisterin dieser unregierbar gemachten Stadt nicht sagt: Hier ist mein Plan, um Recht und Ordnung in der ganzen Stadt wiederherzustellen.
Auf die von der Deutschen Polizeigewerkschaft geforderte „schonungslose politische Aufklärung der Geschehnisse auch hinsichtlich der Herkunft der Täter“ wird man wohl vergeblich warten. Was soll man von „Aufklärung“ erwarten, wenn die Berliner Polizeiführung ihre Beamten anweist, nur noch von „Westasiaten“ zu reden, und nicht mehr von „Südländern“. Weil sie sonst beim Rot-Rot-Grünen Senat unter Rassismus-Verdacht geraten könnten.
Was „Westasien“ anbelangt, so weiß man jetzt, wo es liegt: Östlich vom Bezirk Tempelhof/Schöneberg und westlich von Treptow/Köpenick. Ob sich der neue Name für Neukölln wohl durchsetzen wird? Und was sagen eigentlich die Westasiaten, laut Vereinte Nationen: Vorderasiaten, dazu, wenn sie in Berlin derart diskriminiert werden?