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Zur allgemeinen Überraschung, aber Jahre zu spät hat Dr. Lothar Wieler, eine der penetrantesten und alarmistischsten Figuren der Corona-Groteske, gestern nach fast acht Jahren seinen Rücktritt als Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) verkündet. Zur Begründung hieß es, er wolle sich „neuen Aufgaben in Forschung und Lehre“ widmen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten Wieler und sein Vorgesetzter Karl Lauterbach, der Schritt erfolge im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsminister. Lauterbach entgegnete mit der schon an Zynismus grenzenden Bemerkung: „Ohne Professor Wieler wäre Deutschland deutlich schlechter durch diese Pandemie gekommen.” Aus Lauterbachs Mund ein zweifelhaftes Lob.

Unter Wielers Ägide geriet das RKI unzählige Male in die Negativschlagzeilen, weil es falsche, ungenaue oder ungenügende Zahlen zu Infektionen, Impfungen oder Hospitalisierungen veröffentlichte; die Masken bezeichnete es einmal als unnötig, dann wieder als unverzichtbar. Als die Evaluationskommission der Bundesregierung am 1. Juli letzten Jahres ihren Bericht über die Corona-Maßnahmen vorlegte, stellte sie auch und gerade Wielers RKI ein vernichtendes Zeugnis aus – weil die vorhandene Datenlage nicht annähernd ausreichte, um ein Fazit zu ziehen. Die damals von FDP-Vize Wolfgang Kubicki geforderte Entlassung Wielers hatte Lauterbach brüsk abgelehnt.

Selten jedenfalls traf das Motto „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“ eher zu als jetzt, wo die Verantwortlichen an unterschiedlichen Stellen auf Distanz von den Folgen des eigenen Handelns zu gehen versuchen – in dem Maß, wie nun das ganze Ausmaß der verheerenden Corona-Politik immer mehr zutage tritt: die Langzeitschäden von völlig überflüssigen Lockdowns, Schulschließungen und Maskenneurose, vor allem aber: Die Impfungen, die weder vor Ansteckung noch schweren Krankheitsverläufen schützen und mittlerweile unzählige Menschen Leben oder Gesundheit gekostet haben.

Natürlich ist die Impfung der Elefant im Raum, den niemand benennen will. Dieses Lügengespinst zerbröselt aber immer mehr. Wer angesichts dessen jetzt immer noch versucht, diese erschütternden Zahlen mit der Überalterung der Bevölkerung, ein paar heißen Tagen im Sommer oder Grippe zu erklären, kann entweder nur noch als borniert und niederträchtig bezeichnet werden – oder hat nichts kapiert. Wieler hat es anscheinend kapiert: Ihm dämmert, was ihm blühen könnte. Vielleicht hat sein Gewissen einfach den Zerreißpunkt erreicht.

Hohe Impfquote, hohe Übersterblichkeit: Wollte Wieler rechtzeitig seinen Kopf aus der Schlinge ziehen?