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Saudi-Arabien war jenes Land, welches die Etablierung des Petrodollars überhaupt erst möglich machte. Doch nun, mit den wachsenden China-Geschäften, könnte Riad auch das Ende dieser Ära einläuten – und den chinesischen Yuan stärken.
Riad hat damit kein grundsätzliches Problem und erklärt sich mittlerweile dazu bereit, auch andere Währungen als den US-Dollar im Handel akzeptieren zu wollen. Dass der saudi-arabische Finanzminister Mohammed Al-Jadaan dies gerade am Rande des WEF-Gipfels in Davos ankündigte, hat eine enorme Außenwirkung. “Wir haben kein Problem damit, darüber zu diskutieren, wie wir unsere Handelsvereinbarungen abwickeln, sei es in US-Dollar, Euro oder dem saudischen Riyal”, sagte Al-Jadaan. “Ich glaube nicht, dass wir jede Diskussion, die zur Verbesserung des Welthandels beiträgt, abwinken oder ausschließen.”
Xi Jinping schlug bei seinem Besuch vor, dass die Länder des Golf-Kooperationsrates (GCC) die Shanghaier Erdöl- und Erdgasbörse in vollem Umfang nutzen sollten, um ihren Handel in Yuan abzuwickeln. Ein Schritt, der wohl auch bald kommen wird.
Wenn man bedenkt, dass mit Russland bereits ein wichtiger globaler Ölproduzent faktisch vom Handel mit US-Dollar ausgeschlossen ist, der Iran als wichtiges Ölförderland ebenfalls nicht Teil des Petrodollarsystems ist und wohl bald auch Saudi-Arabien sowie andere Golfstaaten das “schwarze Gold” in anderen Währungen als jener der Vereinigten Staaten von Amerika handeln werden, sieht es für den Petrodollar nicht mehr sonderlich rosig aus. Die Entdollarisierung der Weltwirtschaft schreitet langsam, aber stetig voran.
Entdollarisierung: Beendet Saudi-Arabien die Ära des Petrodollars?