Ein Frontbericht der New York Times vermeldet ein düsteres Bild von der ukrainischen Ostfront. Die Propagandameldungen vom “baldigen Sieg” der ukrainischen Truppen lösen sich in Luft auf. Für die ausgelaugten Frontverbände wird die russische Offensive offenbar ein sicheres Todesurteil. Doch an Verhandlungen denkt man in Kiew und Washington noch lange nicht.
Üblicherweise strotzen die Meldungen zum Krieg in der Ukraine nur von Behauptungen, wonach die ehemalige Sowjetrepublik dank des unaufhörlichen Flusses an Waffen und anderem Kriegsgerät aus dem Westen vor dem baldigen Endsieg gegenüber Russland stehe. Eine Dauer-Propagandaschleife, die die Realitäten auf den Schlachtfeldern geflissentlich ignoriert. Denn auch wenn die russischen Truppen nach mittlerweile knapp einem Jahr keines der vom Kreml gesteckten Ziele erreichen konnte, sind sie über kurz oder lang in der besseren Position.
So auch ein erschütternder Bericht der New York Times von der Front, wo sich die zahlen- und waffenmäßig unterlegenen, erschöpften Truppen auf eine neue russische Offensive vorbereiten. Eine Offensive, die mit dem Vorstoß auf die Stadt Bakhmut bereits langsam Gestalt annimmt. Auch berichtet der Reporter von enormen Verlusten der ukrainischen Truppen und Freiwilligenverbände und überlasteten Lazaretten. Dort in den Krankenhäusern treffen täglich Krankenwagen mit Verwundeten von der Front ein. Allerdings kann vielen von ihnen mangels Ärzten, Medikamenten und Kapazitäten nicht geholfen werden.
Doch an Verhandlungen denkt man weder in Kiew noch in Washington. Stattdessen setzt man auf eine anhaltende Eskalationsstrategie, obwohl Moskau immer wieder Verhandlungsbereitschaft signalisierte. Doch Kiew wird dank des Drucks aus Washington und London keinen Millimeter von den Maximalforderungen abweichen, so dass der Kreml keine andere Wahl hat, als weiterzukämpfen und dabei auch gezielt die Bevölkerung und die ukrainischen Streitkräfte zu zermürben.
New York Times: Die ukrainischen Truppen sind “unterlegen und erschöpft”