Während deutschsprachige Redaktionsstuben und Journalisten damit beschäftigt sind, die Enthüllung um Nord Stream zu verharmlosen und zu relativieren, fordert nicht nur Russland, sondern auch China Konsequenzen. Über oder gar mit Deutschland redet auf der großen Weltbühne der Politik dabei keiner, denn, so Oskar Lafontaine, Deutschland sei eine “ Vasallen-Republik“.
Die „Global Times“ gilt als englischsprachiges Parteiorgan der Kommunistischen Partei Chinas. Die Zeitung steht der Linie der Partei meist sehr nahe. Die Enthüllung von Seymour Hersh hält man in Peking für glaubwürdig. Denn in einem Leitartikel in der „Global Times“ hieß es am Donnerstag: „Washington schuldet der Welt eine Erklärung für die Nord Stream-Explosion.“
Ein schlichtes Dementi aus Washington und der Vorwurf von „Fake News“ sei „nicht überzeugend“, heißt es dort: „Die internationale Gemeinschaft muss Washington so lange auffordern, bis es eine überzeugende Erklärung abgibt.“ Wer könnte mehr Druck auf die USA und Joe Biden ausüben, den wohl entscheidenden Drahtzieher hinter der Terroraktion auf deutsch-russische kritische Infrastruktur, als China?
Russland ist sich bereits sicher, dass der Attentäter in Washington sitzt und nennt Biden einen „Terrorist“, der zur Rechenschaft gezogen werden müsse.