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Eine Gemeinschaft ist umso stärker und widerstandsfähiger, je mehr ihre Mitglieder sehen und verstehen können, was entschieden wird. Es muss Transparenz herrschen — und sie muss auch genutzt werden. Heute findet Korruption oft institutionalisiert und damit legalisiert statt und lässt sich daher kaum vor Gericht stellen. Hier ist der Souverän, die Bevölkerung selbst gefragt, sich wieder für ihre Rechte einzusetzen. Subsidiarität und gemeinschaftliche Selbstorganisation sind der Schlüssel.

Korruptionsbekämpfung ist also keine moralische Mission, sondern eine systemische Notwendigkeit für das Funktionieren jeder Institution oder Organisation. Die unterschiedlichen Interessen von Wirtschaftskonzernen einerseits und öffentlich rechtlichen Gemeinschaften andererseits müssen jedoch im Blick behalten werden.

In den letzten Jahrzehnten wurde die Welt immer vernetzter und das erforderliche Wissen für angemessene Entscheidungen somit immer weitläufiger. Auch die Entscheidungsräume in Wirtschaft, Finanzen, Politik, Gesundheit und anderen Subsystemen weiteten sich von regionalen Strukturen über nationale Föderationen zu kontinentalen Verbänden und globalisierten Netzwerken aus.

Dazu kam dann auch gleich eine neue Gruppe von Spezialisten ins Spiel, die den Erfolg privater Investoren bei der Übernahme ehemals politischer Entscheidungen und Funktionen wesentlich verstärkte und beschleunigte. Es waren die geschulten Vertreter einer rasch wachsenden PR- und Lobbyindustrie, die einseitig von der Privatwirtschaft ins Rennen geschickt wurden. Sie entwickelten das Framing für sogenannte öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP), Public-Private-Partnerships (PPP), in denen öffentlich anvertraute Aufgaben gemeinschaftlich mit privaten Unternehmen finanziert, geplant und umgesetzt werden sollen. Diese Schöpfungen geschickter Lobbyisten verkleistern jedoch die grundsätzlichen und widersprüchlichen Interessen der Beteiligten.

Mechanismen der Assimilierung öffentlicher Aufgaben durch privatwirtschaftliche Interessen finden wir heute in fast allen öffentlichen Bereichen. Bei der Industrie und ihrer professionellen Lobby hat sich längst herumgesprochen, dass es sich mehr lohnt, den Chef für sich zu gewinnen, als viele einzelne Mitarbeiter zu bestechen. Auch große privatwirtschaftliche Unternehmen, wie zum Beispiel der Klinikkonzern Helios, wissen das und versuchen sich und ihre Profite davor zu schützen. So hat man dort schon vor Jahren Vertretern der Pharmaindustrie verboten, die angestellte Ärzteschaft direkt anzusprechen und macht die Geschäfte jetzt nur noch direkt beim Klinik-Management.

Treibende Kraft scheint die Geld- und Machtgier privater Investoren zu sein, die mit selbstgeschöpftem Geld viele Nationalstaaten in Schulden und Abhängigkeiten manövrieren. So sorgen sie jetzt in ihren „Pandemien“ auch gleich dafür, sich für die Zukunft möglichst alle wichtigen Ressourcen und Strukturen unter den Nagel zu reißen. Bei dem unter gesundheitlichem Vorwand organisierten unverschämten Zugriff auf intimste private Daten verdienen Google, Amazon, Facebook, Apple, Microsoft, Bertelsmann und viele weitere Unternehmen aus Finanzwirtschaft und digitalem Business ihr Geld. Sie helfen dafür ihren Partnern, eine möglichst lückenlose Kontrollstruktur über die Bevölkerung aufzubauen. Jeder, der mitmacht, bekommt etwas ab, und selbst Großteile der Ärzteschaft folgen diesem neuen Goldrausch in die totalitäre Kontrollgesellschaft.

Eine Gemeinschaft ist danach um so stärker und widerstandsfähiger, je mehr ihre Mitglieder sehen und verstehen können, was dort entschieden wird. Je größer und je komplexer strukturiert eine Gemeinschaft wird, desto eher sind Fehlentwicklungen möglich.

https://www.rubikon.news/artikel/die-notlage-internationaler-tragweite