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Die Politik des „Werte-Westens“ ist geprägt von einer pseudomoralisch legitimierten Einmischung in die Angelegenheiten anderer Länder. Mit Sanktionen, internationalen Ächtungsmanövern und „Regime-Changes” wird versucht, sogenannte Schurkenstaaten zu destabilisieren. Dabei bewirkt diese Politik das genaue Gegenteil – weil sich nicht nur die betreffenden Regime selbst, sondern auch unabhängige Staaten zusammenschließen und zu neuen Bündnissen formieren.

Im Namen von Demokratie und Grundrechten und mit imperialer Attitüde wird von den USA und ihren Verbündeten, insbesondere Europa und allen voran Deutschland, ein unverfrorener und undurchdachter Menschenrechtsinterventionismus praktiziert, der ständig um weitere, angeblich universelle global gültige ethische Standards erweitert wird; neuerdings etwa der „feministischen Außenpolitik“ der deutschen Ampel-Regierung. Dieses überhebliche Treiben stößt zunehmend auf Widerstand vieler Länder, die sich nicht exklusiv von westlichen Globalisten vorschreiben lassen wollen, wie sie zu leben und zu regieren haben.

Mehr noch als die USA lebt das immer machtlosere Europa in dem Wahn, die Welt nach seinen Vorstellungen umgestalten zu können. Wie immer steht Deutschland an der Spitze dieses Irrsinns.

In seiner Überheblichkeit verkennt der Westen dabei, dass die sogenannten Schurkenstaaten keineswegs isoliert sind. Der Rest der Welt beherzigt lediglich die eigentlich altbekannte Wahrheit, dass Staaten keine Freunde, sondern nur Interessen haben, während der Westen sich einbildet, alle anderen seien auf dem Holzweg. Wenn die Sanktionen gegen Russland ihr Ziel erreicht hätten, wäre Wladimir Putin längst gestürzt; stattdessen sitzt er fester denn je im Sattel, und daran wird auch der jüngste Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs gegen den russischen Potentaten nichts ändern.

Die ständigen Sanktionen, die der Westen verhängt, führen umgekehrt sogar zu regelrechten Verbrüderungseffekten, wie sich gerade erst in dem Abkommen zwischen Weißrussland und dem Iran zeigte. Parallel dazu bilden sich komplette antiwestliche Großorganisationen wie BRICS oder die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Von Afghanistan über den Irak bis Libyen haben sämtliche Interventionen des Westens in einem einzigen Chaos geendet.

Die pseudohumanitäre Außenpolitik des Westens ist nicht nur heuchlerisch, sondern auch ein völliges Debakel. Die Moralisierung der Außenpolitik wird außerhalb Deutschlands und Europas zurecht als realitätsfremdes Konstrukt angesehen. Sie ist zum Scheitern verurteilt. Wenn der Westen nicht endlich wieder zur Realpolitik zurückkehrt, wird er immer mehr zum globalen Hassobjekt und jeglichen Einfluss einbüßen.

https://auf1.info/der-westen-als-moralische-weltpolizei-verliert-immer-mehr-die-kontrolle