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Der Brandbrief von 20 Wirtschaftsverbänden an Minister Habeck zeigt: An der Konfrontation führt kein Weg mehr vorbei: Vernunft versus Ideologie, Wertschöpfer versus Wohlstandsvernichter. Vielleicht ist der Brief erst ein zaghafter Anfang, doch noch weitere müssen folgen.

Besser spät als gar nicht. Kurz bevor die ökosozialistische Ampel-Regierung ihnen buchstäblich den Stecker zieht, merken offenbar auch die Vertreter der deutschen Wirtschaft, dass die Obrigkeit nicht ihr Freund ist. Wenn gleich zwanzig führende Wirtschaftsverbände einen Brandbrief an den Bundeswirtschaftsminister schreiben, seine Amtsführung als „undemokratisch“ und „verfassungsrechtlich bedenklich“ bezeichnen und sich beschweren, systematisch ignoriert und übergangen zu werden, ist das in der Tat ein einmaliger Vorgang.

Am erstaunlichsten daran jedoch ist: Warum erst jetzt? Die Grünen sind schließlich nicht erst seit gestern eine ökosozialistische Ideologenpartei, die dem erfolgreichen deutschen Wirtschafts- und Wohlstandsmodell den Krieg erklärt hat. Klimawahn, E-Auto-Planwirtschaft, Energiewende und Atomausstieg sind ökonomischer und naturwissenschaftlicher Unfug, der direkt in Deindustrialisierung und Verarmung führt. Sie waren das auch schon, als eine gewisse Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sich diese grünen Utopien zu eigen gemacht hat.

Und genau da liegt das Problem. Viel zu lange haben die Vertreter von Wirtschaft und Mittelstand zu all den Wahnsinnsprojekten geschwiegen und die Bürger im Stich gelassen, obwohl sie es besser wissen mußten. Sie mögen gedacht haben, es werde schon nicht so schlimm kommen und man werde sie doch letztlich noch in Ruhe lassen, wenn sie all den inkompetenten und durchgedrehten Politikern nur geduldig nach dem Munde reden und ihnen weiter fleißig spenden, auch den Grünen, als wären sie lediglich Mafiosi, bei denen man sich mit Schutzgeldzahlungen freikaufen kann, und nicht knallharte Sozialisten, die ihre Ideologie ohne Rücksicht auf Verluste durchziehen.

Diese Taktik ist nicht aufgegangen. An der Konfrontation führt kein Weg mehr vorbei: Vernunft versus Ideologie, Wertschöpfer versus Wohlstandsvernichter, Könner und Pragmatiker versus Spinner, Schmarotzer und eingebildete Weltenretter. Vielleicht ist der Brandbrief der zwanzig Verbände ja ein erster zaghafter Anfang. Aber es werden noch viele weitere Briefe geschrieben und noch etliche härtere Sträuße ausgefochten werden müssen, wenn Deutschland ein entwickeltes Industrieland bleiben soll.

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2023/brandbrief-gegen-oeko-wahn-warum-erst-jetzt/