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Ein Geheimpapier der EU-Kommission sieht die Wirtschaft in Deutschland nahe am Zusammenbruch. Die Energiekrise treibt immer mehr Unternehmen ins Ausland.

Die Situation der deutschen Wirtschaft scheint noch dramatischer zu sein, als Analysten zuletzt angenommen hatten. Ein Geheimpapier der EU-Kommission, das der „Bild“ zugekommen war, zeichnet ein düsteres Bild. Die hohen Energiepreise gefährdeten Jobs und den Mittelstand. Immer mehr Unternehmen spielten mit dem Gedanken, Investitionen zu unterlassen – oder gleich komplett abzuwandern.

Jedes vierte Unternehmen plant außerdem, Produktionsstätten und Arbeitsplätze ins Ausland auszulagern. Bereits im vergangenen Herbst hatte BASF-CEO Martin Brudermüller in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ vor einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit Europas gewarnt. Die Energiekosten in Europa, so der Spitzenmanager, könnten in der EU bald das Dreifache jener in den USA erreichen. Auch im Mittleren Osten seien die Konditionen deutlich günstiger.

Zu Beginn des Monats hatten auch die Gewerkschaften Alarm geschlagen und einen Aktionstag gegen die drohende Deindustrialisierung abgehalten. Bereits jetzt hätten beispielsweise 40 Prozent der Unternehmen der chemischen Industrie ihre Produktion gedrosselt.

Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bestätigt die alarmierende Einschätzung des Geheimpapiers. Er hat 27.000 Unternehmen befragt und zur Antwort erhalten, dass jedes vierte deutsche Unternehmen eine Verlagerung seiner Produktion oder Dienstleistungen ins Ausland erwägt. Als Gründe nennen die Befragten auch hier hohe Energiepreise und mangelnde Versorgungssicherheit. Neben Chemie und Stahl zeigen sich auch im Maschinenbau zunehmend Abwanderungsambitionen.

Die EU-Kommission hält es zudem für wahrscheinlich, dass Deutschland 2023 zum Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum in Europa wird. In ihrer Herbstprognose geht die Kommission davon aus, dass die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr um 0,6 Prozent schrumpft. Dies ist mit Schweden der schlechteste Wert aller 27 EU-Länder.

Stattdessen droht Deutschland auch eine Energieversorgungslücke. Ein Bericht aus dem Haus McKinsey spricht von einem Fehlbetrag von vier Gigawatt bis 2025. Bis 2030 könnte sich der Nachfrageüberhang sogar auf 30 Gigawatt summieren. Die Gesamtleistung der noch aktiven Kernkraftwerke in Deutschland liegt immerhin bei 4,2 Gigawatt. Auf Druck von Grünen und SPD nimmt die Bundesregierung ab April jedoch von einer Verlängerung der Laufzeiten Abstand.

https://www.epochtimes.de/wirtschaft/eu-geheimpapier-deutschlands-wirtschaft-steuert-auf-zusammenbruch-zu-a4199473.html